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WENN ALLES WIE VON SELBST GEHT

Der 1989 erschienene Spielfilm „Zurück in die ­Zukunft 2“ hat das Jahr 2015 als Schauplatz. Regisseur Robert Zemeckis stellte sich in dieser Zukunft zahlreiche Erfindungen vor, auf die wir bis heute warten. Von einem Küchenchef-Roboter über einen automatischen privaten Atomreaktor für zu Hause bis hin zum „Dogwalker“ – all diese Dinge kreieren ein Bild in den Köpfen der Zuschauer: In der Zukunft wird alles automatisch funktionieren.

Text: Lela Thun Foto: Unsplash

Automatisierung –für diese Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts ist an der TU Wien (TUW) das Institut für Automatisierung und Regelungstechnik (ACIN) zuständig. Die Liste an Forschungsschwerpunkten des Instituts ist lang – zu lang, um sie hier alle zu nennen. Doch womit sich das Institut per se beschäftigt, erkennt man bereits im Namen: Hier dreht sich alles um das Automatisieren von Produktionssystemen, Arbeitsschritten, Herstellungsprozessen etc. Das Ziel ist es, die Zuverlässigkeit, Effizienz, Qualität und Leistung im Vergleich zu konventionellen Systemen zu steigern. Arbeitsschritte, die früher von Menschen per Hand erledigt wurden, sollen in Zukunft automatisch ablaufen – und damit besser.

Wie die meisten In­stitute hat auch das ACIN mehrere Forschungsgruppen. Eine davon ist die Gruppe rund um Intelligente Mechatronische Systeme (AMS), die sich hauptsächlich auf dem Gebiet der Präzisionstechnik und der Automatisierung von Steuerungssystemen bewegt. Doch was bedeutet eigentlich Präzisionstechnik? Man stelle sich einen Satelliten vor, der die Erde in einer gewissen Höhe und mit einer bestimmten Geschwindigkeit umkreist – um seine korrekte Position zu erfahren, muss der Laser, der den Satelliten von der Erde aus verfolgt, so kalibriert sein, dass er zu jedem Zeitpunkt die exakte Position bestimmen kann. Jene Positions­bestimmung sollte im Idealfall im Nano­meter- bzw. im Nano-Radianten-Bereich stattfinden. Dafür sind präzise Positionierungssysteme notwendig.

Ein anderer Bereich, nämlich die Automatisierung von Steuerungssystemen, beschäftigt sich mit dem Thema „Industrie 4.0“. Darunter versteht man grob gesagt eine Produktion, die durch Kommunikationstechnologie untereinander vernetzt ist, um jeden Schritt der Wertschöpfungskette vollständig autonom abzuwickeln. Vom Design eines Produkts bis hin zum Recyclingprozess vernetzt sich die Industrie 4.0, lernt dabei selbstständig und kann so Erzeugnisse schnell und effizient herstellen. Darunter fallen auch Robotersysteme, die eigenständig Teilschritte einer Produktionskette übernehmen sollen.

Man sieht: Die Forschungsbereiche des Instituts für Automatisierung und Regelungstechnik sind vielseitig und reichen von präziser Positionsbestimmung im Nanometer-Bereich bis hin zu einer neuen Form der Industrie. Es wird viel an den „Automatisierungen der Zukunft“ geforscht, die vielleicht nicht immer so spektakulär sind wie in Spielfilmen gezeigt – dennoch werden sie aber eine große Rolle bei Produktionssystemen und in Herstellungs­prozessen spielen.