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„Die Verfahrenstechnik ist ein relativ kleiner und unbekannter Studiengang. Das macht es für mich sehr familiär.“

Text: Naila Baldwin Foto: Foto: beigestellt

Die Verfahrenstechnik findet ihren Ursprung in der Herstellung von Medikamenten, Lebensmitteln, Bekleidung sowie Werkstoffen und Baustoffen durch Handwerker*innen. Ihr Erfindungsreichtum, ihre Erfahrung und ihr Geschick brachten die Verfahren hervor, auf denen die Verfahrenstechnik heute basiert. Inzwischen sind Verfahrenstechniker die „Haubenköche“ der technischen Chemie. Sie kombinieren verschiedene Zutaten so miteinander, dass etwas Neuartiges daraus entsteht. Und genau das – die Kombination und Veränderung von verschiedenen Stoffen, um ein neues Produkt zu schaffen – ist, was die Verfahrenstechnik zu einer interdisziplinären Ingenieurwissenschaft macht. Studierende an der TU Wien können das Fach im Bachelor und Master studieren. Absolvent*innen steht ein breites Feld an Berufsaussichten offen.

Cornelia Hofbauer ist eine von jenen, die ihren Bachelor und Master am Institut für Verfahrenstechnik an der TU Wien absolviert haben und jetzt in der Forschung tätig sind. „Ich absolviere derzeit ein Doktoratsstudium und wirke an einem größeren Projekt als Projektassistentin mit, welches sich mit neuen Technologien zur Herstellung von Biocomposites aus Sägewerkresten beschäftigt.“ Derzeit liegt ihr Forschungsschwerpunkt in der chemischen und mechanischen Modifikation von Biomasse.

Weil die Verfahrenstechnik immer schon von regem Austausch gelebt hat, ob unterhalb der diversen Disziplinen oder von Mensch zu Mensch – gründete man 1993 den Verein der StudentInnen und AbsolventInnen der Verfahrenstechnik an der TU Wien – kurz SAVT. Das Ziel: den Austausch zwischen etablierten Verfahrenstechniker*innen der Industrie und jungen Studierenden des Fachs Verfahrenstechnik zu fördern. Mit gezielten Aktionen hilft der TU-Club heute, einen Einblick in die Arbeitswelt von Verfahrenstechniker*innen zu ermöglichen. Beide Seiten würden davon profitieren, sagt Cornelia Hofbauer als stellvertretende Klubobfrau des SAVT. Der TU-Verein zählt aktuell 73 Mitglieder. Es gibt 40 Absolvent*innen des Studiums (Verfahrenstechnik) pro Jahr.

Nicht zuletzt wegen der geringen Absolvent*innenzahl hat der Club das zweitrangige Ziel, vor allem junge Menschen und potenzielle Student*innen für die Verfahrenstechnik zu begeistern. „Die Verfahrenstechnik ist ein relativ kleiner und unbekannter Studiengang. Das macht es für mich sehr familiär“, so Cornelia Hofbauer. Durch gezielte Aktionen versucht der SAVT, auf sich und das Studium aufmerksam zu machen. „Wir wollen potenzielle Studierende durch unsere Website, aber auch mit unseren Veranstaltungen erreichen, um das Studium zugänglicher zu machen“, sagt Hofbauer. So veranstaltet der Verein neben sportlichen Events auch Tage der Offenen Tür und versucht so, Leute aus der Industrie mit am Fach Interessierten und Studierenden in Verbindung zu bringen. Neben Sport- und Gesellschaftsveranstaltungen – vom Grillfest über den Marathonlauf bis hin zum Kinobesuch ist alles dabei – erscheint vier Mal jährlich die Vereinszeitung „Der Reaktor“. Getragen wird der Club von seinen Mitgliedern. Diese decken eine Bandbreite an Tätigkeiten ab - ob Kassier*in, „Reaktor“-Redakteur*in oder Sponsoring-Verantwortliche*r. Die Devise: Alle packen an.