Denn besonders rund um die Feiertage wird uns als einfachen Konsument*innen wieder einmal vor Augen geführt, wie viel Müll wir allein innerhalb eines verhältnismäßig kurzen Zeitraums produzieren (zusätzlich zu dem, den wir sonst hinterlassen). Zu Weihnachten, das sagen die Statistiken, sind es um rund 20 Prozent mehr als sonst. Es hat also einen guten Grund, weshalb wir uns am Ende des Jahres genau damit befassen wollen: reduce, reuse, recycle.
Diese Ausgabe ist jenen klugen Köpfen gewidmet, die ihr Leben, ihre Forschung und ihre Tätigkeiten dem Umweltschutz verschrieben haben. Und es gibt hier wirklich Spannendes und überaus Anregendes zu berichten; etwa über die Frage, wie wir unsere Ressourcen besser managen können. Wir nutzen sie, ohne es zu bemerken – das betrifft unsere Kleidung, unser Essen oder das Haus, in dem wir wohnen.
Das Forschungsfeld Abfallwirtschaft und Ressourcenmanagement geht grundsätzlich davon aus, dass all unsere Ressourcen, die uns unser Planet zur Verfügung stellt, begrenzt sind. Es ist demnach zentral, zu wissen, was auf der Basis welcher Ressource produziert worden ist und wie man (etwa nach Ablauf eines Verwendungszwecks) die eingesetzten Materialien wieder in eine Kreislaufwirtschaft zurückführen kann. In den kommenden Jahren werden zum Beispiel vermehrt Bauten aus den 1970er- und 1980er-Jahren abgerissen oder renoviert werden – dementsprechend gilt es, die Planung voranzutreiben, wie mit den damals verwendeten Materialien weitergearbeitet werden soll.
Das ist nur ein Beispiel von vielen, das uns vor Augen führt, nicht nur darauf warten zu müssen, was uns andere in Sachen Klima- und Umweltschutz vorgeben, sondern dass wir die Freiheit haben, selbst darüber nachzudenken, was sinnvoll, vernünftig und nachhaltig für uns alle wäre. Sie als Studierende, Forschende und Lehrende der TUW sind hier tragende Säulen und inspirierende Vordenker*innen für uns alle.
Natürlich sehen wir auch jene, die die Klimakatastrophe auf uns zurasen sehen und die sämtliche Bemühungen, dagegenzusteuern, als sinnlos betrachten. Daran ist nichts Falsches – es ist nur eine deprimierende Haltung, die niemandem hilft. Ja, es ist nicht alles perfekt; das gilt für das E-Auto ebenso wie für die Errichtung von Windrädern etc. Und dennoch sind all diese Alternativen ein Schritt in die richtige Richtung. Hier muss die Summe aller Teile gelten. Denn ist es nicht einfach auch gesünder für uns, darüber nachzudenken, was ein positiver und nachhaltiger Beitrag zum Erhalt der Umwelt sein kann, als im Negativen und einer vermeintlichen Ausweglosigkeit zu verharren? Das ist es doch auch, was den Forschergeist, was Sie, liebe Leserinnen und Leser, tagtäglich antreibt: die Suche nach einer guten Lösung. Bleiben Sie also positiv, und bleiben Sie auf jeden Fall neugierig. Wir brauchen das.
Alles Gute dafür – Ihre Heidi Aichinger.
Herausgeberin Forbes (deutschsprachige Ausgabe) und Herausgeberin tuw.media