Wer hat, der hat. Egal ob Uhren, die so viel kosten wie Autos, oder Autos, die so viel kosten wie Häuser. Geld wird oftmals nicht für „nutzvolle“ Dinge eingelöst, sondern in Statussymbole investiert. In der Wissenschaft sieht das anders aus: Hier geht es nicht um Besitz oder um Prestige, hier geht es darum, Zukunftstechnologien zu entwickeln, Lösungen für die Klimakrise zu finden, Impfstoffe für bisher unheilbare Krankheiten zu entwickeln und die Menschheit insgesamt voranzubringen. Dennoch sieht man zu wenige Milliardär*innen, die sich mit der Tatsache schmücken, ihr Geld in beispielsweise die Suche nach einem Krebs-Impfstoff investiert zu haben.
Vor dieser Magazinproduktion kam öfters die Frage auf, was Geld eigentlich mit Wissenschaft zu tun hat. Am liebsten hätte ich einfach „Alles!“ geantwortet: Ohne Geld keine Forschung und ohne Forschung kein Geld. 150 Mrd. US-$ hat beispielsweise die 1998 erbaute Internationale Raumstation gekostet, nur ein Zehntel davon das neue James-Webb-Weltraumteleskop. Und nicht nur die Forschung im All ist teuer, auch mögliche Lösungen für die Energie- und Umweltkrise sind durchaus kostspielig. So kostet der Bau des Kernfusionsreaktors ITER beispielsweise stolze 15 Mrd. US-$. Wissenschaft braucht nun mal Geld – und genau dieses Geld fehlt gerade enorm. Das Bewusstsein rund um finanzielle Hilfe für die Wissenschaft ist anscheinend trotz fast drei Jahren Pandemie und einer erfolgreichen Impfstoffforschung nicht genug gewachsen.
Daher wollen wir mit diesem Magazin aufzeigen, wie finanzielle Förderung in der Wissenschaft überhaupt zustande kommt, warum sie wichtig ist – und ganz nebenbei über Geld an sich reden. Denn Geld ist nicht mehr ganz so simpel und intuitiv wie noch vor 100 Jahren – und mit diesem Gedanken muss sich letztendlich wieder die Welt der (heimischen) universitären Forschung auseinandersetzen, wenn sie weiterhin internationale Spitzenleistungen erbringen will.