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AUF DER SUCHE NACH NEUEM WIE ALTEM WISSEN führt auch für uns, die schreibende Zunft, kein Weg an den Universitäten vorbei.

Text: Heidi Aichinger

Der Artikel erschien in der Ausgabe 1–21 „Mobilität“.

Nichts Wertvolleres gibt es für eine Gesellschaft, als sich zur Grundlagen­forschung zu bekennen, sie bestmöglich zu fördern und sie fundamentales Wissen (auch zum Selbstzweck!) sammeln und aufbereiten zu lassen. Selbst­redend nicht nur … Schon längst haben die Universitäten, und so auch die Technische Universität Wien (und zwar seit 200 Jahren), die Erfordernisse einer technik- und heute zunehmend technologiegetriebenen Umwelt ins Zentrum ihrer Arbeit gestellt – und so auch Zukunft vorweggenommen. Wir profitieren alle davon. Nicht ohne Grund gehört die TU Wien (TUW), die Wien als Stadt mitgestaltet und Europa als Region formt, zu den besten Universitäten der Welt; nicht zuletzt deshalb ist das Interesse an ihr und ihren Protagonist*innen groß.

Die Ausgangslage für Wissenschaftskommunikation – auch in Form dieses neuen Magazins – ist gut: Common Sense ist, dass Wissenschaft und Forschung uns alle angehen und dass sowohl das eine wie auch das andere für den Wohlstand und somit insgesamt für das Wohl einer Gesellschaft von allergrößter Bedeutung ist. Wissenschaft und Technik prägen sämtliche Bereiche unseres Lebens – und es scheint, als hätte die Öffentlichkeit noch nie so viel darüber gewusst wie heute. Der Wissenschaftsjournalismus – in Text, Ton und Bewegtbild – ist im Vormarsch. Auch das Pandemiejahr hat gezeigt, wie gut es (im besten Sinne) unterhalten kann, wenn Wissenschafter*innen und ihre Forschung vor den Vorhang geholt werden. Die Gewichtung aber, die zwischen Forscher*innen, Journalist*innen und den Uni-Kommunikator*innen im Sinne einer Wissenschafts-PR vorherrschte, verschiebt sich. Früher waren es die Journalist*innen, die die Kommunikation in Richtung Öffentlichkeit dominierten, die Forschung für die breite Masse aufbereiteten; heute sind es mehr und mehr die Forscher*innen selbst. Und das finden wir gut. Denn Wissenschaftskommunikation soll – einmal abgesehen von der Kommunikation von und für Wissenschafter*innen selbst – für die interessierte Öffentlichkeit verständlich sein, aber nicht zu vereinfacht dargestellt sein.

Mit tuw.media beschreiten wir, FEB29 und die TUW, diese Pfade und versuchen uns in einer für uns beide neuen Arbeitsweise. Wir, die Journalist*innen, ­unterstützen die Forscher*innen der TUW dabei, ihre ­Geschichten selbst zu erzählen – und Geschichten, die darauf harren, erzählt zu werden, gibt es genug; ebenso wie Wissen, das geteilt gehört. Es ist ein Projekt, in das wir als Projektpartner*innen beide unser Können und Wissen investieren. Und es zeigt sich: Wir arbeiten gut und gerne miteinander.

Mich persönlich treibt es seit vielen Jahren, eigentlich Jahrzehnten – früher als Journalistin, heute in anderen Rollen – immer wieder an und in die TUW. Ganz ohne Zweifel ist sie für mich ein Ort, an dem meine Neugierde befriedigt wird, und ein Platz, an dem ich stets interessante Begegnungen mit interessierten Menschen hatte; nicht zu vergessen auch die vielen Treffen mit Alumni auf der ganzen Welt, die als Forscher*innen, Unternehmer*innen und Wirtschaftstreibende Botschafter für Europa, Wien und ihre Technische Universität sind. Ich durfte an der TUW viel Geistreiches, Faszinierendes und Kreatives ansehen. Ich durfte mit Forscher*innen sprechen, die mir unsere Welt und die ihre erklärten – und stets dachte ich, dass es doch schön wäre, wenn mehr Menschen an diesen Gesprächen teilhaben und wir mit diesem Wissen mehr erreichen könnten … Jetzt stellt sich heraus, dass einem in, an und rund um die TU Wien wirklich nie langweilig wird.