David Visnjic

das ITP

„Unser Institut ist bestens vernetzt – es betreibt Kooperationen mit anderen Instituten der Fakultät für Physik, mit Instituten anderer Fakultäten der TU Wien sowie mit zahlreichen hochrangigen Forschungsinstituten im In- und Ausland.

Text: Naila Baldwin Foto: David Visnjic

Die Fachmedien überschlugen sich regelrecht, als ein österreichisch-israelisches Forschungsteam eine Lichtfalle entwickelte, in der sich ein Lichtstrahl selbst am Entkommen hindert und sich dabei selbst absorbiert – Denn das könnte es künftig erlauben, weit entfernte Lichtsignale von Sternen optimal einzufangen. Das Forschungsteam ist an der TU Wien, am Institut für Theoretische Physik, zu Hause. Das ist nicht das erste Mal, dass das ITP für seine herausragende Forschung Wellen schlägt, erzählt Professor Gerhard Kahl, Leiter des ITP an der TU Wien.

„Der wissenschaftliche Erfolg eines Instituts wird auch über dessen Publikationstätigkeit gemessen“, heißt es auf der Homepage des Instituts für Theoretische Physik der TU Wien. So ist es dem Institut in den letzten Jahren immer wieder gelungen, wissenschaftliche Ergebnisse gesellschafts- und medienrelevant zu ­machen: Forschungs­ergebnisse des ITP erschienen in hochrangigen ­Zeitschriften, in Tages­zeitungen sowie Radio- und Fernseh­sendungen. Auch um die Wissens­vermittlung an Nichtwissen­schaftler*innen ist das Institut sehr bemüht: Vorträge an höheren Schulen, Beiträge an der Kinderuniversität und in der Langen Nacht der Forschung oder Vorträge an Volkshochschulen gehören zu den Aktivitäten des ITP.

Dabei ist das wissenschaftliche Spektrum des Instituts divers und erstreckt sich von den kleinsten Bau­steinen der Materie über die kondensierte Materie und die sogenannten komplexen Systeme bis hin zu kosmischen Dimensionen. Aus der Perspektive der wissenschaftlichen Aktivitäten an der TU Wien liefert das Institut vor allem zu den Forschungsschwerpunkten Computational Science and Engineering, Quantum Physics and Quantum Technologies sowie zu Materials and Matter wichtige Beiträge.

Derzeit verfügt das Institut über um die 30 längerfristig angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unterstützt werden diese Mitarbeiter*innen durch zahlreiche Bachelor-, Projekt- und Masterstudierende. Aktuell zählt das ITP 15 Postdocs (davon sind drei Frauen), 17 Doktoranden (davon eine Frau) und ca. zehn Master-Studenten. (Eine konkrete Angabe zu den inskribierten Studierenden am Institut könne man nicht machen, da diese mit der Angabe zum Studium der Allgemeinen Physik verschwimmt.)

Um in der heutigen kompetitiven Wissenschaftswelt bestehen und junge Studierende für das Studium am ITP begeistern zu können, bedarf es einer exzellenten Einbettung der Wissenschaftler*innen in nationale und internationale Koope­rationen, so Kahl. „Unser Institut ist bestens vernetzt, es betreibt Kooperationen mit anderen Instituten der Fakultät für Physik, mit Instituten anderer Fakultäten der TU Wien sowie mit zahlreichen hochrangigen Forschungsinstituten im In- und Ausland.

Professor Gerhard Kahl ist promovierter technischer Physiker – seit 2011 leitet er das Institut für Theoretische Physik an der TU Wien. Dieses Jahr steht seine Pensionierung an.

Gerhard Kahl forscht und lehrt seit 1988 am ITP in Wien. Der studierte technische Physiker nahm vor 24 Jahren seinen ersten Job als Assistenz-Professor am ITP an, heute ist er selbst Professor für Theoretische Physik und Leiter des gesamten Instituts. Der 65-Jährige steht kurz vor der Pensionierung und blickt einmal noch zurück auf seine Jahre am Institut: „Was ich an dem Beruf immer toll gefunden habe, ist, dass man es stets mit jungen Menschen zu tun hat, obwohl man immer älter wird. Diese junge Generation, zwischen 18 und 26 etwa, war faszinierend zu beobachten all die Jahre.“ Nicht nur ihre Motivation sei begeisternd, sondern auch, wie sich die Denk­weisen und Anschauungen über die Jahre verändern. Kahl: „Das war schon ein großes Geschenk für mich.“