Denn um den Titel einer intelligenten Maschine zu verdienen, müssten die heute im Einsatz befindlichen Maschinen, Algorithmen und Rechner mehr können, als Datenberge in Windeseile auf Muster zu durchsuchen oder manuelle Tätigkeiten fehlerfrei und unendlich oft zu wiederholen. Wer weitergeht und versucht, zu definieren, was Intelligenz ist, findet sich in fast schon philosophischen Sphären wieder. In der Kurzfassung ist das Fazit: Wenn wir heute von KI sprechen, ist in der Regel eine Unterkategorie gemeint, sei es maschinelles Lernen, Deep Learning oder Robotik.
Während die Forscher*innen von dieser Ambivalenz eher genervt zu sein scheinen, machen wir sie uns in diesem Magazin zunutze. Denn die Aufmerksamkeit, die das Thema – wie auch immer man es nennen will – derzeit bekommt, ist groß. Und so forschen kluge Köpfe an zahlreichen Teilbereichen dieser Technologie, die unser Leben (so viel steht fest)
nachhaltig beeinflussen wird. In dieser Ausgabe – unserer zweiten insgesamt und der letzten im Jahr 2021 – stellen wir einige dieser Personen vor.
Wie von Anfang an angekündigt bildet dabei die TU Wien den Kern unserer Geschichten. Doch wir blicken weit über den Tellerrand hinaus, etwa mit einer Reportage über eine der weltweit führenden technischen Hochschulen der Welt, das MIT (S. 24). Wir haben mit drei MIT-Forscherinnen gesprochen, um ihre Arbeit rund um Themen wie die Koexistenz zwischen Mensch und Maschine und den Einsatz von KI in der Medizin zu beleuchten. Auch eine grundsätzliche Aufarbeitung des Themas und der aktuellen Limitationen von KI unter Beiträgen internationaler Forscher*innen finden Sie in diesem Magazin (S. 18).
Selbstverständlich haben wir aber auch Forscher*innen der TU Wien vor den Vorhang geholt: Thomas Gärtner etwa, Professor für maschinelles Lernen, der zahlreiche Angebote ausgeschlagen hat, um nach Wien zu kommen (S. 72), oder Magdalena Ortiz, Associate Professor, die in ihrer Forschung rund um Wissensrepräsentation versucht, Maschinen menschenähnliches Denken beizubringen (S. 50). Auch Johanna Pichlbauer, eine Absolventin der TU Wien wie auch der Universität für angewandte Kunst Wien, kommt zu Wort: Die Designerin arbeitet an der Schnittstelle von Mensch und Maschine – mit überraschenden Ergebnissen. Und auch ein Artikel zur Frage, wie die Wissenschaft nicht KI, sondern wie KI die Wissenschaft verändern wird, findet sich auf den nachfolgenden Seiten (S. 80). Fest steht: Auch Forscher*innen werden ihre Arbeitsweisen nachhaltig anpassen (müssen), denn das Ausheben und die Analyse von Daten werden in naher Zukunft Maschinen übernehmen.
Es ist also egal, wie wir das Thema letztendlich benennen: Künstliche Intelligenz wird unsere Welt nachhaltig verändern. Also ergibt es durchaus Sinn, sich schon jetzt zu informieren. Wer übrigens unser Event zum Thema KI verpasst hat: Alle Interviews – darunter einige mit Köpfen, die in diesem Magazin vertreten sind – finden Sie als Videos auf tuw.media. Und jetzt viel Spaß bei der Lektüre!