Wir freuen uns, dass Sie die Ausgabe mit der allerersten „TUW Under 30“- Liste (ab S. 52) in den Händen halten, und hoffen, dass Sie die Lektüre inspirieren wird. Der Auswahlprozess war jedenfalls spannend und hat ein sehr beeindruckendes Bild der Talente an der TU Wien gezeigt.
Wie jung darf Forschung sein, um wahr- und ernst genommen zu werden? Eine Frage, der wir nachgegangen sind und deren Antwort auf einen generationenübergreifenden Teamgeist baut (S. 42) – der kreative Output der Jungen in Kombination mit der Erfahrung der Älteren scheint nicht nur in der Forschung zielführend zu sein. Die jüngste Forscher*innen-Kohorte (26 bis 35 Jahre) ist mit über 43% übrigens die größte der Academia (S. 40).
Diese „Under 30“-Ausgabe besticht mit ihren herausragenden Geschichten der so jungen Protagonist*innen: Ciara Burns etwa, mittlerweile schon eine alte Bekannte für das TUW-Team; sie hat den Atlantik im Ruderboot überquert, ist dabei über ihre Grenzen gegangen und hat die gesammelten Daten in ein Forschungsprojekt gepackt (S. 80). Oder Andreas Ernhofer, der seit einem Schwimmunfall als 17-Jähriger vom Oberkörper abwärts gelähmt schien, mittlerweile aber seine Arme wieder einsatzfähig trainiert hat. Man möchte meinen: Und wie! Ernhofer zählt zu den zehn besten Paraschwimmern der Welt. In seinem „Bonusleben“, wie er es nennt, müssen Prioritäten gesetzt werden; mutig sein und nach vorne schauen sind zwei davon (S. 28). Den jahrzehntelang von vielen Forscher*innen gehegten Traum der Entdeckung der „Theory of Everything“ wiederum hat Raphaela Wutte aufgegriffen – und versucht, dieses Problem nun auf ihre Weise zu lösen (S. 106). Vielleicht rollt sie das Feld ihrer älteren und vielfach männlichen Mitstreiter*innen als junge Frau von hinten auf.
Eine weitere „Under 30“-Listmakerin ist Thaddäa Rath mit ihrer Erfindung „Digory“: Die Forscherin hat ein Material entwickelt, das 3D-gedruckt dem illegalen Elfenbeinmarkt letztgültig den Garaus machen könnte. Rund um ihre Entdeckung baute Rath auch ihr erstes eigenes Unternehmen auf. Aktuell gehören bereits viele Restorator*innen zu ihren Kund*innen (S. 34).
Wir können hiermit versprechen: Es wird Ihnen beim Lesen sicher nicht langweilig. Viel Spaß mit den „Under 30“!