Der Start war arbeitsreich, ging es doch einerseits um die Planung, andererseits um den Besuch zahlreicher Events, um sich dort Ideen für das eigene Auto zu holen. Ausschlaggebend für den Start des Projekts und die nachfolgende Gründung des Racing Teams war ein Event in Deutschland. Wieder zurück in Wien wurden Schwaiger und Dallinger-Zach von Prof. Lenz und Brigadier Hohl unterstützt, Kontakte an der TU Wien zu finden.
Im Jahr 2007 erblickte schließlich TU Wien Racing als zweitjüngstes österreichisches Studentenrennteam das Licht der Welt; Sponsoren wurden gesucht und ein Team zusammengestellt. Ein Jahr später konnte das Team das erste Auto an den Start internationaler Student-Formula-Bewerbe schicken. Dallinger-Zach erinnert sich, dass „die ersten Teammitglieder ausschließlich über Mundpropaganda, hauptsächlich von der TU Wien, gewonnen wurden“. Erst in den Folgejahren waren auch andere Hochschulen daran beteiligt. Das erste Team bestand aus rund 30 Personen, heute arbeiten über 100 rennsportbegeisterte Mitglieder aus verschiedenen Studienrichtungen und Nationalitäten am Erfolg des Teams.
Diese verschiedenen Hintergründe bilden eine breite Wissensbasis und machen die Arbeit spannend. Das bestätigt auch Lisa Widmeyer, Team Captain & COO der Saison 2021/22 (das Team wird jedes Jahr zu Saisonbeginn neu aufgestellt): „Mit Zunahme der Mitgliederzahl wurde unsere Teamstruktur über die Jahre immer komplexer – dabei zählt für uns allerdings nicht nur die Erfahrung, die die Studierenden mitbringen, sondern vielmehr ihre Motivation und Lernwilligkeit. Wir sehen uns als Ausbildungsverein und wollen deshalb möglichst vielen die Möglichkeit geben, mitzuwirken.“
Auch in der 15. Saison ist das Rennteam stolz auf sein Auto, das als „EDGE“ bekannt ist. Der Name entstand durch einen Contest und passt in puncto „Cutting Edge Technology“ perfekt zu dem ambitionierten Projekt. Die Teamfarbe Orange wurde gewählt, „weil es zu der Zeit kein anderes Rennteam mit dieser Farbe gab“, erinnert sich Dallinger-Zach. Und die Rennnummer 41? „Das war meine alte Hausnummer!“, lacht er. Angetrieben wurde das erste Auto mit E85-Treibstoff, da zu diesem einerseits an der TU Wien geforscht wurde, andererseits war Agrana ein Sponsor, die Bioethanol selbst aus Zuckerrüben herstellte. Erst einige Jahre später stieg man auf Elektroautos um.
„Das Projekt war eine spannende Reise mit vielen unterschiedlichen Erfahrungen“, weiß Schwaiger. Die beiden Gründer sind heute nicht mehr aktiv in die Arbeit eingebunden, ihrem „Baby“ werden sie jedoch immer verbunden bleiben.
Im Herbst 2022 startet die 16. Saison. Das TU Wien Racing Team freut sich über neue rennsportbegeisterte Mitglieder aus jeder Studienrichtung. Mehr über den Bewerbungsablauf und Informationen gibt es auf der Webseite.
Text: Sonja Murczek